23.4.2018

30 Sommerreifen im Test

Zweitmarken etablierter Hersteller überholen immer öfter ihre Premium-Geschwister. Zwei Reifen bestanden die Schnelllaufprüfung nicht.

Trotzdem ist Panik jetzt nicht angebracht. Es geschah nämlich nicht beim genormten Schnelllauftest, sondern unter verschärften Bedingungen mit vermindertem Luftdruck, erhöhter Last und verstelltem Radsturz. Das beweist, wie wichtig für die Sicherheit ein guter Wartungszustand des Fahrzeugs, ordnungsgemäße Beladung und ausreichend Luft in den Reifen sind.

Der Test in Zahlen

Insgesamt 904 Reifen wurden den beinharten Prüfungen unterzogen:  ungefähr 2.500 Bremsmessungen, 900 Runden auf dem Testparcours und  450.000 Verschleißkilometer auf dem Prüfstand und im praktischen Betrieb. Getestet wurden 30 Produkte:  14 in der Kleinwagen-Dimension 175/65 R 14 T auf Ford Fiesta und 16 in der Dimension 205/55 R 16 V, die auf VW Golf aufgezogen waren.

Reifen für Kleinwagen

Immer öfter setzen sich Zweitmarken prominenter Hersteller gegen ihre Premium-Geschwister durch, erreichen einen vorderen Platz in der Rangliste. So haben hier bei den schmalen Reifen diesmal lediglich der Falken Sincera und der Semperit Comfort-Life 2 die Note „Gut“ erhalten und damit ihre Premium-Pendants ausgebremst. Falken gehört zur japanischen Sumitomo Rubber Industry mit Goodyear und Dunlop. Semperit war einmal eine stolze österreichische Marke und wurde schon vor Jahrzehnten von der deutschen Continental übernommen.

Die „Golf-Dimension“

Die Dimension 205/55 R16 V ist die meistverkaufte Reifenkategorie unter allen Pkw-Dimensionen. Testsieger Michelin, Bridgestone, Continental und Hankook werden ihrem Premiumanspruch gerecht, Firestone und Semperit halten aber schon problemlos mit. So erreichten hier sechs Reifen die Note „Gut“ und liegen knapp beisammen an der Spitze. Der neue Firestone Roadhawk liegt in der Gesamtnote nur einen Punkt hinter dem Turanza von Konzernmutter Bridgestone. Auch der Semperit Speed-Life 2 unterscheidet sich nur marginal vom PremiumContact der Muttermarke Continental.

Aufprall mit 34 km/h

Der Nassgriff ist das wichtigste Testkriterium mit sicherheitsrelevanten Unterschieden. Ein Beispiel: Bei der Nassbremsung aus 80 km/h gewinnt der Continental mit knapp 43 Metern, während der Sava dafür 50 Meter benötigt. Während der Conti schon zum Stillstand gekommen ist, fährt das mit  Sava bereifte Fahrzeug noch immer mit 34 km/h dahin!

Tendenzen

Viele Erfahrungen wurden auch diesmal tendenziell bestätigt – etwa, dass Continental den Bestwert beim Bremsen mit dem größten Verschleiß erkauft. Größere Unterschiede gibt es nur in Detailergebnissen: Michelin weist den mit Abstand geringsten Verschleiß auf, Bridgestone und Semperit sind bei Nässe vorn, Hankook und Firestone haben ihre Vorteile auf trockener Fahrbahn, und Continental verlangt am wenigsten Sprit.

TIPPs

  • Kilometerleistung. Bei Kleinwagen sind Kilometerleistungen deutlich unter 10.000 km im Jahr keine Seltenheit. Damit spielt die erreichbare Kilometerleistung hier als Kaufkriterium nur eine untergeordnete Rolle, zumal man in der Regel auch mehr als ein Drittel des Jahres mit Winterreifen unterwegs ist; und die Reifen altern mit der Zeit.
  • Verbrauch. In der Regel liegt der Verbrauchsunterschied zwischen dem besten und dem schlechtesten Reifen bei rund 0,2 Liter je 100 Kilometer. Bei einer Laufleistung von 30.000 km und einem Spritpreis von 1,20 Euro entspricht die Ersparnis etwa 72 Euro, also dem Preis eines Kleinwagenreifens.
  • Nassgriff. Wer auf seine Sicherheit bedacht ist, sollte in jedem Fall den Nassgriff als wichtigstes Kaufkriterium heranziehen. Bei Nässe finden im Verkehr die meisten kritischen Fahrmanöver mit höchstem Gefährdungspotenzial statt.
  • Luftdruck. Wie die jüngsten Schnelllauftests eindrucksvoll belegen: Zu geringer Reifendruck, zu hohes Gewicht und eine verstellte Radaufhängung


Alle Details unter  www.konsument.at/Sommerreifen042018 (kostenpflichtig)

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