Hendl aus der Tasse
Test Hühnerfleisch. Der VKI hat 13 Produkte aus dem Supermarkt getestet. Die Qualität lässt teilweise zu wünschen übrig, Keimbelastung inklusive.
Für diesen Test wurden in Wien und Niederösterreich 13 verschiedene Produkte (Filets, Flügel und Keulen) eingekauft und hinsichtlich Kennzeichnung (die Küchenhygiene betreffend), Sensorik und Mikrobiologie untersucht. Zwölf Produkte stammen aus Österreich, lediglich bei den Flügeln der Marke Federike handelt es sich um Importware aus Slowenien.
Antibiotikaresistente Keime
Untersucht wurden die Geflügelproben auf die beiden Keime ESBL (Extended Spectrum beta-Lactamasen) und MRSA (Methicillin-resistenter Stapyhlococcus aureus). MRSA-Keime sind als „Krankenhauskeime“ berüchtigt, konnten aber in keinem Produkt nachgewiesen werden. ESBL-Keime fanden sich in vier Proben. Diese Keime produzieren ein Enzym, das viele wichtige Antibiotika unwirksam macht. Insbesondere bei Menschen mit schwachem Immunsystem wie Älteren, Kranken, Kleinkindern oder Schwangeren kann eine Infektion lebensgefährlich sein. Dieses Risiko kann durch gute Küchenhygiene reduziert werden.
Mikrobiologie
Die Ursachen für überhöhte Keimzahlen sind in der Regel mangelnde Hygiene bei der Herstellung sowie unzureichende Lagerbedingungen, zumeist unzureichende Kühlung beim Transport oder in der Verkaufstheke selbst. Zumindest Letzteres ist in diesem Fall auszuschließen. Bei Messungen in den Kühlregalen vor Ort wurden keine zu hohen Lagertemperaturen festgestellt.
Sensorik
Die sensorische Überprüfung erfolgte durch Expertinnen und Experten. Die Proben wurden bis zum letzten Tag der Verbrauchsfrist entsprechend den empfohlenen Lagerbedingungen aufbewahrt. Im rohen Zustand wurden dann Aussehen und Geruch beurteilt. Anschließend wurde das Fleisch zubereitet und Geschmack sowie Geruch wurden bewertet. Die meisten Produkte waren in Ordnung, lediglich die Flügel von Federike (Penny) und die Unterkeulen von Wiesentaler (Lidl) fielen durch.
Mehr Infos unter www.konsument.at/HuhnF21 (kostenpflichtig).