Private Al­ters­­vor­­sor­ge

Jeder Konsument muss selbst entscheiden, ob eine private Alters­vor­sorge zusätzlich zur gesetzlichen Altersvorsorge für ihn angemessen, zweck­mäßig und sinnvoll ist.

Falls Sie für sich eine private Altersvorsorge ins Auge fassen, nehmen Sie sich Zeit für diese Entscheidung und überlegen Sie gut. Beachten Sie die jeweils unterschiedlichen Risken der einzelnen Produkte. Wird ein hoher Ertrag ver­sprochen, ist meist auch das Risiko sehr hoch.

Einschätzung der persönlichen Situation

Schätzen Sie Ihre persönliche Situation realistisch ein. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie sich Zahlungen für die Altersvorsorge auch in Zukunft ohne größere Probleme leisten können, sollten Sie eher davon Abstand nehmen. Er­stellen Sie als ersten Schritt einen Haushaltsplan, um die Situation ein­zu­schätz­en.

Achtung: Kein Grund für ein Altersvorsorge-Modell sollte es sein, Steuern zu sparen, einen Steuervorteil zu erzielen oder einen Förderungsbetrag zu erhalten. Dies kann jederzeit geändert werden.

Vermeiden Sie spekulative Anlageprodukte

Die Veranlagung in Optionen, Derivate, Futures etc. ist nur geeignet für An­leger, die den Markt kennen und die Konstruktion dieser Papiere durch­schau­en. Ist das nicht der Fall, so ist von Veranlagung in diese hochspektulativen Pa­piere abzuraten.

Gemeinsam ist all diesen Produkten, die ursprünglich für Großinvestoren zur Absicherung ihrer Anlagen gedacht waren, dass sie verbriefte Rechte be­in­halt­en, die dem Anleger ermöglichen, mit zukünftigen Entwicklungen zu spe­ku­lie­ren. So wetten zB Spekulanten mit Finanzderivaten auf steigende oder fallende Kurse an der Börse. Ihr Einsatz - und damit Ihr Risiko - ist der Kaufpreis für das Derivat. Geht die Wette auf, kommt ein Vielfaches des Einsatzes zurück. Geht sie allerdings nicht auf, ist der gesamte Geldeinsatz verloren.

Verlustbeteiligungsmodelle waren und sind als private Vorsorgeprodukte un­ge­eignet. Durch den Wegfall der Geltendmachung von Steuerverlusten werden diese Beteiligungsmodelle meist auch nicht mehr angeboten. Aktien unter­lieg­en immer Schwankungen und sind daher nicht geeignet als Basis für eine Alters­vor­sorge.

Viele Konsumenten vergessen Ereignisse wie Arbeitslosigkeit oder Krankheiten in ihre Überlegungen mit einzubeziehen. Aus zahlreichen Gesprächen mit Kon­sum­ent­en wissen AK-Experten auch, dass die private Vorsorge nicht für jeden leist­bar ist. Die beste Altersvorsorge ist es, schuldenfrei in Pension zu gehen. Aller­dings macht es durchaus Sinn, kleine Beträge in die Zukunft zu in­vest­ier­en.

Tipp

Nehmen Sie für Ihre Altersvorsorge keinen Kredit auf und überziehen Sie Ihr Konto nicht. Stellen Sie Einkommen und Ausgaben gegenüber und überlegen Sie sich, was Sie sich leisten können und was Sie wollen. Vergessen Sie nicht auf die Geldreserve für etwaige Not­situa­ti­on­en!

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