Trekkingräder: Entspannt unterwegs
Radhersteller wollen auf die Bedürfnisse von Damen und Herren eingehen. Die Folge sind auffallende Unterschiede im Fahrverhalten.
Was ist ein Trekkingbike?
Es verbindet sportlichen Anspruch mit Komfort, auch auf längeren Strecken. Und es fühlt sich dabei im Gegensatz zu einem Mountainbike auf asphaltierten Straßen am wohlsten. Im aktuellen Test waren jeweils zehn gleichartige Damen- und Herrenmodelle auf dem Prüfstand. Für die Damenversionen haben die Hersteller das Oberrohr um einige Handbreit abgesenkt, was das Aufsteigen erleichtert. Ein kleiner Unterschied mit teils großen Auswirkungen beim Fahrverhalten: Die Modelle für Damen sind bei den meisten Paarungen etwas komfortabler, dafür erwiesen sich die Herrenräder mit geradem Oberrohr als sportlicher. Vor allem beim Fahren mit Gepäck blieben sie besser in der Spur. Ausnahme ist der Testsieger von Kalkhoff, bei dem auch die Damenvariante schwer beladen ruhig und ohne Lenkerflattern lief.
20.000 Kilometer im Zeitraffer
Die Kalkhoff-Räder sind außerdem eines von nur drei Paaren, die keinerlei Schwächen im Dauertest zeigten – neben Raleigh und Stevens. Für den Dauertest wurde im Labor eine Strecke von 20.000 Kilometer simuliert.
Achtung Schaltungsmix
Mehrere Hersteller bewerben die Schaltung ihrer Bikes mit dem Label „XT“. Von derartigen Aufschriften sollte man sich aber nicht blenden lassen. Denn einen wirklichen Unterschied erkennt man erst, wenn die gesamte Schaltgruppe aus diesen hochwertigen Komponenten besteht. Allzu oft werden Bauteile verschiedener Hersteller gemischt.
Probleme mit Kindersitz
Familienväter und Mütter mit kleinen Kindern sollten vor dem Radkauf bei der Handhabung ganz genau hinschauen. Das Anbringen eines Kindersitzes kann nämlich recht knifflig sein. Oft erschweren gerade bei Damenrädern die Kabel der Scheibenbremsen oder die Verbindung des Oberrohrs mit dem Sattelrohr die Montage. Alternative: ein Anhänger für die Kinder.
Haben Sie vor, abends zu fahren?
Dann sollten Sie auf eine gute Ausleuchtung achten. Neben dem Nabendynamo bieten bis auf die Modelle von Stevens mittlerweile alle Räder LED-Standlichter vorne und hinten. Die Hersteller preisen die Qualität ihrer Lichtanlage gern mit deren Helligkeit in Lumen an. In der Praxis spielt die Intensität aber eine untergeordnete Rolle, fanden die Testfahrer. Wichtiger war ihnen ein breiter und gleichmäßig ausgeleuchteter Lichtkegel. KTM und Stevens zeigten hier Schwächen: In der Mitte ein heller Spot, an den Rändern nur geringe Ausleuchtung. Wer mit diesen Rädern regelmäßig im Dunkeln fahren will, sollte gleich beim Kauf eine bessere Lichtanlage nachrüsten.
Nur für Fliegengewichte?
Sofern Sie vorhaben, Ihr Fahrrad regelmäßig Stiegen hinaufzutragen oder es auf einen Dachträger zu wuchten, sollten Sie auch das Gewicht im Auge behalten. Es kann nicht schaden, bei der Probefahrt das Rad auch für einige Schritte auf die Schulter zu nehmen.
Detaillierte Testergebnisse (kostenpflichtig): www.konsument.at/trekkingraeder062017.