21.3.2017

Saugroboter: Luft nach oben

Auch die neuen Saugroboter können einen Staubsauger nicht ersetzen. Aber fürs grobe Reinigen zwischendurch sind sie durchaus brauchbar.

Labor und Praxis

Für den aktuellen Test wurden die Heinzelmännchen nicht nur im Labor auf Staub und Fasern losgelassen. Sie hatten auch in einer Wohnung den Praxistest gegen Lurch & Co zu bestehen. Zu den Aufgaben für die sechs Saugroboter zählten: Kabel und flache Teppichkanten meistern und einen Weg zwischen Stuhl- und Tischbeinen hindurch finden; vor allem aber Ecken säubern sowie Teppich- und Holzböden von Staub befreien. Anschließend sollten sie rechtzeitig zum Tanken an die Ladestation zurückkehren.

Geputzt heißt nicht staubfrei

Wer sich einen Saugroboter in seine Wohnung holt, stellt meist verblüfft fest: Selbst auf einem regelmäßig gesaugten Boden sammelt ein Saugroboter noch Staub ein. So auch in der Testwohnung, in der sich alle untersuchten Geräte zusätzlich beweisen mussten. Schon nach etwa 50 Minuten war zum Beispiel die kleine Staubbox des Roomba 980 von iRobot voll. Haare am Teppich und Staubmäuse unterm Bett finden sich auch in einem gepflegten Haushalt öfter als gedacht. Wie gut ein Roboter tatsächlich saugt, zeigt aber nur der Labortest.

Zu wenig Saugkraft

Die Messungen ergaben: Selbst die besten Roboter können nicht mit einem guten Bodenstaubsauger konkurrieren. Ihnen fehlt es einfach an Saugkraft. Bewertet wurden sie übrigens nicht nach den strengen Maßstäben für Staubsauger, sondern als eigenständige Produktgruppe. Auf dem Prüfteppich schluckte der Roomba 980 von iRobot immerhin rund die Hälfte des Staubes. Anders als die Konkurrenz holte er als Einziger Fasern sehr gut aus dem Teppichflor. Ähnlich effektiv säuberte der Kobold von Vorwerk den Teppich. Abgestürzt ist dagegen der Miele Scout, der Fasern und Staub größtenteils liegen ließ.

Dem Staub auf der Spur

Je nach Modell bewegen sich die Sauger unterschiedlichen durch einen Raum. Miele Scout, Roomba 980 und Samsung Powerbot ließen sich von ihrer Kamera leiten und zogen parallele Bahnen. Neato und Vorwerk mit Lasernavigation teilten im Praxistest das Wohnzimmer in Abschnitte ein, die sie nach und nach abarbeiteten. Der Roomba 616 steuerte wie zufällig kreuz und quer durchs Zimmer. Wie genau Saugroboter unterwegs sind, ermittelten die Kameras im Prüflabor. In einem speziell möblierten Prüfraum zeichneten sie jede Fahrt auf und übertrugen die Daten an einen Computer. Die meisten Saugroboter fuhren den rund 20 Quadratmeter großen Raum innerhalb von 30 Minuten nahezu flächendeckend ab, wie die die Bewegungsprofile am Computer zeigten. Alle fanden zur Ladestation zurück. Mit etwa 24 Minuten erwies sich der Neato als flottester Feger. Der kreuz und quer navigierende Roomba 616 dagegen brauchte zirka eine Stunde.

Thema Lärm

Wer lärmempfindlich ist, sollte wissen: Vor allem, wenn der Saugroboter direkt neben seinem Besitzer Staub aufsammelt, kann das nerven. Mit Muße ein Buch zu lesen, ungestört fernzusehen oder sich in Ruhe zu unterhalten ist dann kaum möglich. Bei vier der sechs Testgeräte lässt sich programmieren, wann sie mit der Arbeit beginnen sollen. So können sie mehrmals wöchentlich den Boden in Schuss halten, ohne ihre Besitzer mit ihrem Dauergesurre zu stören.

Fazit

Saugroboter können bei der täglichen Reinigung helfen. Einen guten Bodenstaubsauger ersetzt aber nach wie vor keines der untersuchten Geräte. Wer einen guten Saugroboter will, muss noch immer tief in die Tasche greifen.

 

Detaillierter Testbericht: www.konsument.at/saugroboter032017 (kostenpflichtig)

  

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