Wanderschuhe: Guter Auftritt

In der Praxis bewähren sich fast alle. Aber nass sollte es draußen nicht sein. Sonst wird es bei 6 von 14 Produkten auch drinnen nass.

Im Test. Viele wissen aus Erfahrung: Der Weg vom x-beliebigen Wanderschuh zum persönlichen Wunderschuh kann steinig sein. Dieser Test hilft bei der Auswahl, am Start: 14 knöchelhohe als wasserdicht ausgelobte Wanderschuhe zu Preisen von 70 bis 240 Euro.  Testtabelle: Wanderschuhe (0,1 MB)

Material. Sie bestehen im Obermaterial entweder ganz aus Leder, ganz aus einem Kunstfaser-Textil oder aus einer Mischung der beiden Materialien und synthetischem Leder. Darunter befindet sich eine wasserdichte und atmungsaktive Membran, zum Beispiel Gore-Tex. Ob die Schuhe für leichten Tritt oder einen schweren Fuß sorgen, hängt auch von ihrem Gewicht ab. Pro Paar in Größe 43 wiegen sie von nicht einmal 800 bis klar über 1300 Gramm. Interessant ist dabei, dass die Wahrnehmung der Tester nicht mit den gemessenen Werten übereinstimmte. So wurde einzig das Gewicht des Lowa von den Testern nur mit einem „durchschnittlich“ bewertet, das Gewicht des Meindl hingegen mit einem „sehr gut“, obwohl er sogar etwas schwerer ist als der Lowa. Ob ein Schuh als schwer empfunden wird, dürfte daher nicht nur vom Gewicht abhängen.

Labor. Obermaterial, Rutschfestigkeit und Haltbarkeit wurden im Labor eingehend untersucht. Als größtes Hindernis stellte sich dabei die Wasserfestigkeit heraus. Beinahe die Hälfte der Modelle machte ihre Benutzer zu Wassertretern und bot eine unfreiwillige Kneipp-Kur. Diese Schuhe fielen im Punkt Wasserfestigkeit mit „nicht zufriedenstellend“ durch. Ein „sehr gut“ schafften hier nur zwei Produkte (Lowa, The North Face). Nachdem die Ergebnisse trotz des Einsatzes derselben Membran hier völlig gegensätzlich ausfielen, dürfte wohl die Verarbeitung (zum Beispiel an den Nahtstellen) auch ein entscheidendes Kriterium für die Wasserfestigkeit sein. Praxistest. Die Wanderschuhe mussten sich aber nicht nur im Labor, sondern auch im echten Einsatz bewähren. Zehn Frauen und zehn Männer schlüpften in die Testkandidaten, um diese während des Wanderns an und unter ihren Füßen zu spüren. Generell lässt sich sagen, dass hier alle gut oder sogar sehr gut ankamen. Nur der Adidas wusste mit der Passform und dem Gehkomfort nicht ganz zu überzeugen.

Chrom VI. Chrom VI kann bei Hautkontakt zu allergischen Reaktionen führen. Daher wurden Lederschuhe auf diesen Schadstoff untersucht. Lowa und Asolo enthalten Chrom VI, allerdings in Mengen, die unter dem Grenzwert liegen.  

Fazit. Der Test zeigt, dass fast alle Schuhe – wenn sie zum Fuß passen – tragbar sind. Eine Herausforderung bleiben trockene Füße, die nur wenige garantieren können – obwohl alle als wasserdicht verkauft werden! Den umfangreichen Test am besten gemeistert hat der Meindl. Er leistete sich mit durchwegs guten und sehr guten Benotungen keine Schwächen, lediglich im Labortest rutschte er auf nassem Untergrund mit einem „durchschnittlich“ etwas aus.

Tipps

  • Anprobe. Am besten mit Wandersocken am Nachmittag oder Abend, da sind die Füße dicker. Unbedingt länger damit gehen. Auch auf einer schiefen Ebene Auf- und Abstieg testen.
  • Größe. Zwischen Zehen und Schuhspitze sollte etwa einen Finger breit Platz sein
  • Socken. Keine aus reiner Baumwolle. Spezielle Wandersocken sind gepolstert und daher komfortabler und schützen besser.
  • Wasserdicht. Irgendwann werden die meisten Schuhe undicht. Dann schützt Imprägnieren etwas. Leder kann eingewachst werden
  • Halt. Anfänger und Übergewichtige greifen zu Schuhen mit fester Sohle und festem Oberaufbau.
  • Schließen. Bei genügend Fersenhalt fürs Gehen bergauf und in der Ebene nur bis zum vorletzten Haken schnüren. Für den Abstieg nachziehen und bis oben zuschnüren.
  • Abhilfe. Bei brennenden Fußsohlen eventuell Einlegesohle entfernen und so bergab gehen. Für die Zukunft Wahl der Socken und Einlegesohlen überdenken.

Alle Details zum Test: www.konsument.at/SchuheW21 (kostenpflichtig)

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