Blackout: Vorsorgen - aber wie?
Auch wenn viele Expertinnen und Experten mit einem Blackout in den nächsten Jahren rechnen, genau voraussagen, wann es dazu kommt, lässt sich nicht.
Manche Organisationen in Österreich proben für den Ernstfall. Die Menschen hingegen sind Studien zufolge kaum auf so ein Ereignis vorbereitet.
Etwa ein Drittel der Bevölkerung hat noch nie vom Begriff Blackout gehört.
Wie sehr ein Stromtotalausfall das gewohnte Leben auf den Kopf stellen würde, ahnen zwei Drittel der Befragten. Sie vermuten, dass die öffentlichen Einrichtungen in so einem Szenario die Versorgung der Haushalte nicht mehr übernehmen könnten.
Damit liegen sie richtig: Denn auch Supermarktkassen, die Beleuchtung im Geschäft, die Türen, die Kühlungen – alles ist auf Strom angewiesen. Genauso wie der Bankomat oder die Tankstelle.
Würde der Stromausfall länger dauern, wäre das für etwa ein Drittel der Menschen problematisch. So viele geben an, sich bereits nach vier Tagen nur noch eingeschränkt selbst versorgen zu können.
Etwa einer von vier Haushalten berichtet, keinerlei Wasservorräte zu Hause zu haben.
- Bei zwei Litern pro Tag wären auf zwei Wochen gerechnet fast 20 1,5-Liter-Flaschen nötig – pro Person.
Würde der Stromausfall im Winter erfolgen, hätten nur wenige Menschen eine stromlose Möglichkeit, ihr Zuhause zu heizen.
- Nur 8 von 100 Haushalten halten sich für gut auf ein Blackout vorbereitet zu sein
(Datenquelle: JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft, KFV).
Vorbereitung – aber wie?
Um im Krisenfall vorbereitet zu sein, empfiehlt Krisenvorsorge- und Blackout-Experte Herbert Saurugg, Maßnahmen zu treffen.
Das Ziel sei ein Basisvorrat für mindestens eine Woche, um im Falle einer Versorgungsunterbrechung sieben Tage ohne Supermärkte über die Runden zu kommen.
Dabei wird davon ausgegangen, dass nach ein oder zwei Tagen wieder Strom zur Verfügung stehen wird und gekocht werden kann, es aber noch dauert, bis das öffentliche Leben wieder hochgefahren werden kann.
Ein Basisvorrat für eine Person für eine Woche könnte so ausschauen:
Lebensmittel (Pkg./Dose) | Packung (g) | Anzahl |
---|---|---|
Reis | 500 | 1 |
Mais | 300 | 2 |
Erbsen | 300 | 2 |
Nudeln 5 | 500 | 2 |
Tomatensauce, Sugo | 350 | 2 |
Kartoffelpüree-Pulver | 250 | 2 |
Sauerkraut | 500 | 2 |
Zwieback, Knäckebrot | 200 | 4 |
Hafer-/Getreideflocken | 500 | 1 |
Gries | 500 | 1 |
Trockenfrüchte (Rosinen) | 200 | 1 |
Mineralwasserflasche | 1.500 | 12 |
Quelle: Herbert Saurugg https://www.saurugg.net/
Campen in den eigenen vier Wänden
Sie können aber auch ganz einfach selbst überlegen, wie für Sie ein Basisvorrat aussehen könnte. Stellen Sie sich vor, Sie würden eine oder zwei Wochen campen fahren ohne Einkaufsmöglichkeit.
- Was bräuchten Sie mit
- Was lässt sich gut und lange lagern, auch ohne Kühlmöglichkeit
- Wie könnten Sie daraus Mahlzeiten bereiten?
- Wie viel Wasser bräuchten Sie
- Wie würden Sie heizen, wenn es kalt werden würde?
- Haben Sie eine Taschenlampe, ein Notfallradio mit Batterien, um an Informationen zu gelangen.
- Ausreichend Batterien, um diese zu betreiben
Kerzen und Streichhölzer für Licht? - Strapazierfähige Müllsäcke, um verdorbenes Gefriergut luftdicht verpacken zu können
- Eine Alternative zur Toilette, wenn die Spülung nicht mehr funktioniert
- Sind Sie auf Medikamente angewiesen und haben die notwendige Menge für zwei Wochen vorrätig?
Mit diesen Fragen können Sie Ihre ganz individuelle Vorsorge treffen, um im Falle des Falles bestens gerüstet zu sein.
Zahlreiche weitere Informationen zum Nachlesen sowie weitere Checklisten zum Ermitteln Ihres Bedarfs finden Sie auf der Seite von
* Herbert Saurugg - https://www.saurugg.net/ bzw.
* beim NÖ Zivilschutzverband unter https://noezsv.at
hörtipp: Blackout TEIL 2: Sind Sie vorbereitet?
Bei einem Blackout ist ein Land oder sogar ein Kontinent von einem Moment auf den anderen ohne Strom. Und das nicht nur kurz, sondern Tage oder sogar Wochen. Passieren kann das jederzeit. Wie man sich darauf vorbereiten kann, warum viele Organisationen den Ernstfall proben und was so eine Extremsituation für unsere Psyche bedeuten würde, wissen Blackoutexperte Herbert Saurugg und Psychologe John Haas.