Große Prämienunterschiede bei Haushaltsversicherungen!
Bei den Premium-Tarifen – beste Produktvariante mit den umfangreichsten Deckungen – für neue Haushaltsversicherungen gibt es je nach Versicherer große Unterschiede – zwischen 114 und 269 Euro ohne Selbsthalt mit Glasbruch.
Das zeigt ein aktueller AK Test bei elf Versicherern. Sparen ist durch Selbstbehalttarife und den Ausschluss von Glasbruch möglich. Achtung bei Dauerrabatten, wenn vorzeitig gekündigt wird und dem Spesenfresser Unterjährigkeitszuschlag, wenn die Prämie nicht als Jahresprämie bezahlt wird.
In der Haushaltsversicherung ist der gesamte Wohnungsinhalt der in der Polizze angegebenen Wohnung abgedeckt. Also, alles was im Haushalt zur Einrichtung zählt oder zum Gebrauch dient. Üblicherweise besteht Schutz bei Schäden aus Feuer, Sturm, Leitungswasser, Ein- und Glasbruch. Zudem inkludiert die Haushaltversicherung oft auch eine Privathaftpflichtversicherung.
Tarife differieren je nach Versicherer
Die AK hat elf Haushaltsversicherer geprüft. Den Prämien-Leistungsvergleich für Tarife mit den umfangreichsten Deckungen hat die AK anhand eines konkreten Modells gemacht – Wohnung in Wien, 90 Quadratmeter. Die AK Erhebung zeigt:
- Enorme Prämienunterschiede: Die Bandbreite der jährlichen Premium-Versicherungsprämie (beste Produktvariante) ohne Selbstbehalt inklusive Glasbruch beträgt zwischen 114 (VAV) und 268,73 Euro (Wiener Städtische). Auch die Versicherungssummen differieren erheblich: von 92.243 (Uniqa) bis 137.944 Euro (Ergo).
- Mit Selbstbehalt günstiger: Bei den Selbstbehalttarifen (zwischen 100 und 300 Euro, im Schnitt 150 Euro) inklusive Glasbruch liegen die Prämien zwischen 102,60 (VAV) und 241,85 Euro (Wiener Städtische) jährlich. Der Selbstbehalttarif ist im Schnitt um rund 23 Prozent günstiger als der Tarif ohne Selbstbehalt.
- Achtung beim Dauerrabatt: Ist in der Prämie ein Dauerrabatt enthalten, kann der Versicherer bei einer vorzeitigen Kündigung einen Teil des Rabattes zurückverlangen. Die AK Erhebung zeigt: Sechs (Allianz, Ergo, Grawe, Helvetia, Wiener Städtische, Zürich) von elf Versicherungen vereinbaren einen Dauerrabatt.
- Spesenfresser Unterjährigkeitszuschlag: Die Versicherungsprämie ist grundsätzlich als Jahresprämie zu zahlen. Es kann auch eine halb-, viertjährliche oder monatliche Zahlung ausgemacht werden. Zwei (Allianz und Zürich) von elf Versicherungen verrechnen einen Unterjährigkeitszuschlag. Wüstenrot verlangt einen zehnprozentigen Zuschlag, wenn die Prämie per Zahlschein monatlich eingezahlt wird.
- Was für eine Katastrophe – Schutz meist ausgeschlossen: Der Versicherungsschutz für Naturkatastrophen, etwa Erdbeben, Lawinen, Kanalrückstau, Hochwasser, Überschwemmung ist meist summenmäßig eingeschränkt. Bei neun (Ergo, Grazer Wechselseitige, Muki, Oberösterreichische Versicherung, Uniqa, VAV, Wiener Städtische, Wüstenrot, Zürich) von elf Versicherungen ist ein erweiterter Katastrophenschutz möglich (nur zwei Versicherer verneinten das). Die Deckungserweiterungen betragen bei den Versicherungssummen zwischen 12.000 und 100.000 Euro. Im Median beträgt die maximale Versicherungssumme für Katastrophen 25.000 Euro.
Das sollten Sie beachten – fünf Tipps
- Versicherungspaket überlegen: Denken Sie genau nach, welches Versicherungspaket Sie benötigen. Es hängt von Ihrer persönlichen Situation ab, ob ein Basis- oder Topschutz oder ob und welche Extraleistungen sinnvoll sind. Vergleichen Sie auch die Zusatzleistungen der Versicherer, etwa ein Wohn-Assistance bei Notfällen.
- Günstigere Selbstbehalttarife: Sparen mit Tarifen mit Selbstbehalt ist möglich – im Schnitt 23 Prozent laut AK Erhebung. Ein Schaden von 100 oder 200 Euro wird die Existenz nicht bedrohen, gleichzeitig spart man durch Selbstbehalte bei der jährlichen Prämie.
- Jährlich zahlen, Geld sparen: Sparen Sie durch eine jährliche Zahlweise, wenn es sich bei Ihnen finanziell ausgeht. Einige wenige Versicherer verrechnen zusätzliche Zuschläge bis zu zehn Prozent oder höhere Prämien, wenn die Zahlungsweise unterjährig erfolgt. Informieren Sie sich, ob Sie bei einer unterjährigen Zahlung auch einen Zuschlag zahlen und ob dieser bei einer Zahlung per Bankeinzug entfällt.
- Genügende Privathaftpflichtdeckung: Achten Sie darauf, dass die Privathaftpflichtdeckung ausreichend ist. Eine Mindestversicherungssumme von 1,5 Millionen Euro mit einer weltweiten Deckung ist heutzutage empfehlenswert. Fragen Sie beim Versicherer nach, ob auch Ihre Familie (jene, die am Wohnort gemeldet sind) innerhalb der Privathaftpflicht versichert ist.
- Schaden, neue Wohnung – Versicherung informieren: Im Schadensfall und vor dem Umzug bei einem Wohnungswechsel informieren Sie umgehend die Versicherung.
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