Aromen: Dem Ge­schmack auf die Sprünge helfen?

Aromen werden Lebensmitteln zugesetzt, um ihnen einen typischen Ge­schmack oder Geruch zu verleihen. Oft macht es auch die industrielle Pro­duk­ti­o­ns­weise notwendig, dass ein bestehender Geschmack durch Aromen erhalten oder verstärkt wird:

  • In der industriellen Produktion können Lebensmittel zum Beispiel durch Er­hitzen oder Tiefkühlen an Geschmack verlieren. Aromen sollen dies aus­gleich­en.

  • Produktion, Transport, Lagerung im Supermarkt und zuhause: Industriell ge­fertigte Lebensmittel haben einen langen Weg hinter sich, bis sie auf dem Teller landen. Damit die Produkte so lange ihr Aussehen und ihren Ge­schmack behalten, sind Aromen notwendig.

Wann ist der Einsatz von Aromen erlaubt?

Seit 2008 regelt die EU-Aromenverordnung, wie Aromen verwendet und ge­kenn­zeichnet werden dürfen:

  • Alle in einem Produkt eingesetzten Aromen müssen in der Zutatenliste an­ge­geben werden. Dabei wird zwischen „natürlichen Aromen“ und „Aromen“ unterschieden. Irreführende Bezeichnungen wie „naturidente Aromen“ sind nicht mehr erlaubt.

  • Die EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) arbeitet im Mo­ment an einer Liste der zugelassenen Aromastoffe. Nur mehr die von der EFSA bewerteten und zugelassenen Aromen werden gesetzlich erlaubt sein.

Was ist ein „natürliches Aroma“?

Ein Aroma darf nur dann „natürlich“ genannt werden, wenn es ausschließlich aus natürlichen Ausgangsstoffen gewonnen wurde. Als natürliche Aus­gangs­stoffe gelten pflanzliche, tierische und mikrobiologische Quellen.

  • Bezieht sich die Benennung auf ein bestimmtes Lebensmittel – z.B. „natür­lich­es Erdbeeraroma“ – dann muss das Aroma tatsächlich zu mindestens 95 Pro­zent aus Erdbeeren gewonnen worden sein. Auch die restlichen fünf Pro­zent müssen aus natürlichen Quellen stammen.
  • Wird etwas einfach nur „natürliches Aroma“ genannt, dann wurde es aus ver­schied­en­en natürlichen Ausgangsstoffen gewonnen und gemischt.

Was unterscheidet Aromen von Gewürzen?

Gewürze

bestehen aus Pflanzenteilen wie Blättern, Rinden oder Samen. Sie enthalten natürliche Geschmacks- und Geruchsstoffe und haben deshalb eine würzende Wirkung.

Aromen

müssen dagegen extra hergestellt werden, indem man sie aus einem Aus­gangs­stoff isoliert. Die daraus extrahierten Aromen werden dann oft unter­ein­and­er zu neuen Geschmacksrichtungen gemischt. Sie sind stark konzentriert und müssen verdünnt werden, um sie gleichmäßig in einem Lebensmittel zu verteilen. Dazu setzt die Lebensmittelindustrie Trägerstoffe wie Alkohol, Stärke oder Zucker ein.

Machen Aromen dick?

Aromen haben fast keine Kalorien und tragen deshalb nicht zur Ener­gie­auf­nahme des Körpers bei. Aromen an sich machen deshalb auch nicht dick. Aller­dings geben sie den Lebensmitteln einen intensiveren Geschmack und Ge­ruch, sodass wir sie lieber verzehren als ungewürzte. Insofern regen Arom­en unseren Appetit an.

Light-Produkte

Die umstrittenen Light-Produkte mit besonders wenigen Kalorien, die stark fett- bzw. salzreduziert sind, erhalten überhaupt nur durch Aromen einen ansprechenden Geschmack.

 

Sind Aromen schädlich für Kinder?

Aromen an sich schädigen die Gesundheit von Kindern sicherlich nicht. Aller­dings prägen sich in der Kindheit und Jugend die Geschmacksgewohnheiten aus. Kennen Kinder hauptsächlich Produkte mit Fruchtaromen anstelle der echt­en Früchte, so verknüpfen sie beispielsweise eher „Bananenaroma“ mit Ba­na­ne als den natürlichen Fruchtgeschmack. Das kann dazu führen, dass sie aroma­tisierte Produkte dauerhaft den naturbelassenen vorziehen und ihnen frisches Obst und Gemüse nicht schmeckt.

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