Paar bespricht Rechnungen
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20.12.2023

Geldtipps: So bleibt Ihnen mehr im Börsel!

Viele Menschen müssen aufs Geld schauen und bei einigen wird es gegen Ende des Monats oft sehr eng. Bei den monatlichen Ausgaben für Konto, Kredit und Versicherungen kann Geld herausgeholt werden genauso wie beim Sparen und Investieren. Vergleichen und umschichten bringt’s – so ist etwa bei einem Girokonto-Wechsel ein Plus von bis zu 400 Euro pro Jahr drinnen. 

Bankenrechner

1. Hohe Überziehungszinsen am Girokonto vermeiden:
Die Zinsen für Überziehungen sind zuletzt bei einigen Banken leicht angehoben worden. Die Bandbreite der Zinsen für Überziehungen beträgt derzeit von 5,9 % bis 13,50%. Eine permanente Kontoüberziehung ist teuer. Ein Beispiel: Ein Kontoinhaber, der 13,50 Prozent für seine Kontoüberziehung bezahlt und im Jahresschnitt mit 3.000 Euro im Minus ist, bezahlt Sollzinsen in der Höhe von 405 Euro pro Jahr. Hingegen betragen die jährlichen Sollzinsen bei einem Zinssatz von 5,9 Prozent 177 Euro – ein Unterschied von fast 230 Euro pro Jahr. 

Mit 3.000 Euro im „Minus“: niedriger Zinssatz spart 230 Euro pro Jahr.

2. Höhere Zinsen für Guthaben (Habenzinsen) am Girokonto erzielen:
Die Bandbreite der Zinsen ist seit etlichen Jahren höchst bescheiden – daran hat auch die derzeitige Zinsen-Hausse nichts geändert: Von 0% bis maximal 1,5%. Daher nicht benötigtes Bares auf ein besser verzinstes Sparkonto umschichten, denn der auf einem Gehaltskonto im Schnitt angebotene Zinssatz beträgt gerade 0,01 %. Beispiel: Wer im Schnitt 2.500 Euro als (nicht aktuell benötigtes) Guthaben am Konto hält, der erzielt einen jährlichen Zinsertrag von rund 19 Cent (nach Kapitalertragssteuer); wer auf ein täglich fälliges Sparkonto um-schichtet und dafür 3 % erhält, erzielt 56,25 Euro pro Jahr (nach Kapitalertragssteuer).

Für 2.500 Euro: statt Minizinsen höhere Zinsen am Sparkonto bringt plus 56 Euro pro Jahr.

3. Spesen sparen am Girokonto:
Ein Spesen- und Zinsencheck am Gehaltskonto kann sinnvoll sein – denn eventuell haben Sie ein Konto mit hohen Spesen, niedrigen Haben- und hohen Sollzinsen. Dann ist ein Wechsel in ein anderes Kontoprodukt bei Ihrer Bank oder gar ein Bankwechsel zu erwägen. Denn die Kostenunterschiede zwischen einem Gehaltskonto (österreichweit; Normalnutzer 280 Buchungen pro Jahr) betragen zwischen 0 Euro (Gratiskonto) und 402 Euro pro Jahr (Quelle: AK-Bankenrechner). Kostenersparnis von bis zu 400 Euro pro Jahr möglich. Wer aber nur eine mittlere Ersparnis erzielt, der spart sich immer noch rund 200 Euro pro Jahr.

Kontowechsel von teuer auf günstiger spart Spesen von rund 200 Euro pro Jahr.

4. Zinsen am Sparbuch:
Lassen Sie die Zinsen fürs abgelaufene Jahr am Sparbuch nachtragen und prüfen Sie die Höhe der Zinssätze bei Ihren variabel verzinsten Sparbüchern. Wer für den „Notgroschen“ Geld zur Seite legt, sollte Zinsen für Sparkonten mit täglicher Fälligkeit miteinander vergleichen: Es gibt eine Bandbreite von 0,01 bis 3,5 %. Achtung, viele bestehende täglich fällige Sparkonten und -bücher weisen niedrige Fixzinssätze von 0,01 % oder 0,02 % auf. Daher Zinsen auf bestehenden täglich fälligen Sparbüchern überprüfen und gegebenenfalls auf besser verzinste Spareinlagen umschichten. Ein Rechenbeispiel: bei einem Zinssatz von 0,02 % verzinsen sich 7.000 Euro in einem Jahr mit 14 Euro (vor KESt). Die Umschichtung auf ein besser verzinstes täglich fälliges Sparkonto mit 2 % erbringt 140 Euro (vor KESt) – ein Mehrertrag von 126 Euro pro Jahr.

Notgroschen von 7.000 Euro: Umschichten von Sparbuch auf besseres Sparkonto bringt ein Plus von rund 126 Euro pro Jahr.

5. Sparbuchgeld mit Bindung auf 1 Jahr:
Bei Kapitalsparbüchern/Festgeldkonten gibt es laut AK-Bankenrechner eine Bandbreite zwischen 2,25 % und 3,9 %. Ob 2,25 % oder 3,9 % macht einen großen Unterschied: Bei 10.000 Euro beträgt dieser Zinsunterschied in Euro 123,75 Euro – das ist jener Mehrertrag, den das höher verzinste Festgeldkonto gegenüber dem niedriger verzinsten Festgeldkonto nach einem Jahr erzielt.

Höher verzinstes Festgeldkonto für 10.000 Euro – ein Plus von rund 124 Euro.

6. Spesen sparen beim Wertpapierkauf: 
Investmentfonds werden von Banken gerne als lukrative Alternative zum Sparbuch beworben. Was in der Anlageberatung jedoch häufig zu kurz kommt, ist die Tatsache, dass beim Fondskauf erhebliche Spesen anfallen können. Wer jedoch clever Fonds kauft, spart Kaufspesen und Spesen der Depotführung bei der Bank. Ein Beispiel: 10,000 Euro fließen in einen risikoträchtigeren Investmentfonds, bei dem üblicherweise 5 % Kaufspesen anfallen. Wer Kaufspesen von 3 % ausverhandelt und zudem eine Bank mit günstigeren Spesen der Depotführung aussucht, spart sich bei einer Behaltedauer von 7 Jahren in Summe rund 1.500 Euro – gerechnet auf die gesamte Behaltedauer. (teuer: 2.156,28 Euro; mittlere Kosten: 661,09 Euro).

Weniger Spesen beim Investmentfondskauf für 10.000 Euro: rund 1.500 Euro weniger nach Verhandeln und Vergleichen (im Zeitraum von 7 Jahren).

7. Kredit teilweise zurückzahlen:
Statt Zinsen am Sparbuch zu verdienen, ist es überle-genswert, ob nicht ein bestehender variabel verzinster Kredit teilweise oder zur Gänze zurückbezahlt wird – denn die Kreditzinsen sind üblicherweise höher als die Sparzinsen. Das schafft eine „indirekte“ Rendite – indem Kreditzinsen gespart werden.

Dazu ein modellhaftes Beispiel: Die Veranlagung eines Betrages in der Höhe von 7.000 Euro auf einem Kapitalsparbuch (Einmalerlag, fixer Zinssatz über die Laufzeit) über eine Laufzeit von fünf Jahren (Zinssatz 3,25 % pro Jahr) bringt nach Abzug der KESt einen Nettozinsertrag von 910,41 Euro. Angenommen, es gibt einen offenen Kredit von 25.000 (Restlaufzeit des Kredites 5 Jahre, aktueller Zinssatz 7,5% pro Jahr) dann bewirkt die Zahlung auf das Kreditkonto – statt des Sparbuchs – eine Kreditzinsenersparnis von rund 2577,27 Euro. Fazit: die vorzeitige Tilgung bringt eine „Nettozinsersparnis“ von plus rund 1.667 Euro im Vergleich zur Sparbuchveranlagung.

7000 Euro für Kredittilgung statt Sparbuchveranlagung – ein „Plus“ von 1.667 Euro an Kreditzinsersparnis.

8. Neuabschluss eines Privatkredits:
Zinsen und Spesen verhandeln. Bei einem Privatkredit kann viel Bares gespart werden. Alleine bei der einmalig verrechneten Bearbeitungsgebühr gibt es eine Bandbreite von 0 und 3%. Beispiel: Bei einem Kredit über 10.000 Euro (5 Jahre Laufzeit) betragen somit die Bearbeitungsspesen zwischen 0 und 300 Euro. Bei den Zinsen und Spesen gilt: Mehrere Angebote einholen und vergleichen. So bewegt sich beispielsweise die Bandbreite der Effektivzinsen bei einem Online-Kredit zwischen 7,4% und 11,46% . Verglichen mit einem 10.000 Euro-Konsumkredit (5 Jahre Laufzeit mit einem Effektivzinssatz von 11,3 %) sind Zins- und Spesenunterschiede von 1.027,22 Euro möglich. 

10.000 Euro Konsumkredit (5 Jahre) – der Unterschied an Zinsen und Spesen zwischen teuer und günstig beträgt rund 1.030 Euro.

9. Bei einem Wohnkredit ist einiges drinnen:
Je nach Bonität sind die Zinsen, aber auch die erheblichen Nebenkosten verhandelbar. Die Kostenunterschiede für Hypothekarkredite sind beträchtlich (Betrag 200.000 Euro, Laufzeit 25 Jahre). Der zuletzt durchgeführte AK-Test zu Hypothekarkrediten: Kunden mit „bester“ Bonität ersparen sich 29.000 Euro. Bei einer „ausreichenden“ Bonität zeigt die AK-Analyse sogar fast 41.000 Euro Kostenunter-schiede. Das geht zurück auf unterschiedliche Zinsen und Nebenkosten der Finanzierung (Bearbeitungsgebühr, Pfandrechtsgebühren, Schätzkosten, Versicherungsprämien und sonstige Nebenspesen).

Zins- und Spesenersparnis bei Wohnkredit (200.000 Euro, 25 Jahre) bei günstigem Kredit zwischen 29.000 und 41.000 Euro. 

10. Spesencheck bei laufenden Lebens-, Unfall- und Kfz-Versicherungen:
Achtung, die monatliche („unterjährige“) Zahlung der Prämie (statt der Jahresprämie, die grundsätzlich im Vorhinein fällig ist) kann erhebliche Unterjährigkeitsspesen kosten. Das ist ein prozentueller Zuschlag auf die Versicherungsprämie. Bei der Verrechnung des Unterjährigkeitszuschlages ist zwischen den Versicherungssparten zu unterscheiden: Fazit: Alle laufenden Verträge auf Unterjährigkeitsspesen prüfen und eventuell (nach Rücksprache mit Versicherer) die Bezahlweise umstellen.  

Im Bereich der Lebensversicherungen kommt der Unterjährigkeitszuschlag sehr häufig vor. Bei monatlicher Bezahlung der Prämie fallen zwischen 1,5 % und 4 % an. Die Bandbreiten bei vierteljährlicher Prämienzahlung betragen zwischen 1 % und 3 %, bei halbjährlicher Bezahlung zwischen 0,5 % bis 2 % gemäß der zuletzt durchgeführten AK-Erhebung zu Spesen bei Versicherungsverträgen. 

Im Bereich der Sach-/Schadensversicherungen („Nicht-Leben“) verlangen etliche Versicherer gar keinen Unterjährigskeitszuschlag. Wenn dieser allerdings anfällt, dann ist die Bandbreite der Aufschläge bei monatlicher Zahlung zwischen 6 % und 10 %, bei vierteljährlicher Bezahlung zwischen 3 % und 5 % und bei halbjährlicher Bezahlung zwischen 2 % und 3 %. Achtung, manche Versicherer verzichten auf einen Unterjährigkeitszuschlag, wenn mit Sepa-Lastschrift (Abbuchungsauftrag) bezahlt wird. Es sind also viele Millionen Verträge von diesen Spesen betroffen. Daher: bestehende Polizzen überprüfen und gegebenenfalls die Bezahlweise von monatlicher Zahlung auf einen Jahresrythmus umstellen.

Ein Beispiel zur Illustration: Die Prämie für eine Lebensversicherung beträgt 100 Euro pro Monat – in dieser Prämie sind „unsichtbar“ 5 % an Unterjährigkeitsspesen eingerechnet (Prämiensumme pro Jahr: 1200 Euro). Die Umstellung auf die Zahlung der Jahresprämie beträgt 1.142,86 Euro – eine Ersparnis von 571,40 Euro! (Tipp: Sie können sich die Beiträge für die Zahlung der Jahresprämie zB durch monatliche Sparraten auf ein Konto zur Seite legen – um dann bei Bezahlung die Summe problemlos verfügbar zu haben.) Mehr zum Thema Spesen bei Versicherungen: Versicherungs-Spesen-Rechner der Arbeiterkammern

Weniger Spesen bei der Lebensversicherung (100 Euro pro Monat), Restlaufzeit 10 Jahre): rund 570 Euro weniger durch Umstellung auf jährliche Zahlung der Prämie.

11. Jährlicher Polizzencheck - Prämie bei Versicherungen sparen:
Bei Sachversicherungen, die zum Beispiel durch die Inflationsanpassung (also durch Bindung der Prämie an den Verbraucherpreisindex VPI) teurer werden, kann ein Neuabschluss bei einem anderen Versicherer lohnenswert sein. Achtung, nicht vorschnell langlaufende Sachversicherungen auflösen – es kann sein, dass Sie einen gewährten Dauerrabatt zurückzahlen müssen: dieser Rabatt wird häufig gewährt, wenn Sie sich z.B. bei einer Haushaltsversicherung nicht drei, sondern 9 Jahre gebunden haben. Lösen Sie den Vertrag nach 5 Jahren auflösen, dann müssen Sie einen gewährten Rabatt für die freiwillig längere Bindung zum Teil refundieren – also vor Auflösung unbedingt erkundigen.  kann viel Geld gespart werden. Alle AK-Tests zeigen erhebliche Prämienunterschiede in praktisch allen Sparten.  

Zum Beispiel bei der Haushaltsversicherung (Premium-Tarif – beste Produktvariante mit den umfangreichsten Deckungen, 90 Quadratmeter-Wohnung in Wien): nach dem letzten Test betrug der Premium-Tarif zwischen 114 und 269 Euro pro Jahr ohne Selbstbehalt (mit inkludiertem Glasbruch) – ein Unterschied von 155 Euro pro Jahr. Auch bei Reiseversicherungen lässt sich viel einsparen, wenn nicht ohnehin schon über die Kreditkarte eine Versicherung besteht. Die Prämien bei den Reiseversicherern betrugen zwischen 90 und 278 Euro bei einer Familie mit zwei Kindern (AK Test im Juni 2023). Weitere Sparmöglichkeiten bei der Prämie sind (höhere) Selbstbehalte oder der Ausschluss von gewissen Sparten (wie zum Beispiel Glasbruch im Rahmen von Haushalt-/Eigenheimversicherungen. Mehr zum Thema Versicherung kündigen: Online- Tool „Versicherung kündigen“

Optimale Prämienersparnis bei der Haushaltsversicherung: 155 Euro pro Jahr weniger.

12. Prämie bei Personen- und Sachversicherern steigt an:
Jährliche Prämienerhöhungen in Lebens- und Personenversicherungen basieren meist auf verschiedenen Indizes, oft, aber nicht immer ist es der Verbraucherpreisindex (VPI). Es kann bei kapitalbildenden Lebensversicherungen ein vertraglich festgelegter Festindex von beispielsweise vier Prozent herangezogen werden. Manchmal gilt auch, dass zwar ein Festindex vereinbart ist, aber vertraglich festgelegt ist, dass ein allfällig höherer VPI zum Tragen kommt. Was kann gegen (hohe) Prämienanpassungen gemacht werden? Sie können entweder eine vertraglich vorgesehene Widerspruchsmöglichkeit vornehmen (nicht in allen Verträgen möglich!) oder eine Indexklausel zur Gänze streichen – das Streichen hat zur Folge, dass die Prämien und Versicherungssummen bis Laufzeitende gar nicht mehr erhöht werden.

Die drei wichtigsten Tipps bei steigenden Prämien:

Aussetzen oder reduzieren: Generell können Sie bei Versicherungsverträgen ein kurzfristiges Aussetzen oder Reduzieren der Prämie nach Rücksprache oder gesonderter Vereinbarung mit dem Versicherer überlegen. Achten Sie allerdings auf eine mögliche Unterversicherung!

Haushalt- und Eigenheimversicherungen – prüfen, was geht: Ist in Ihren Versicherungsbedingungen ein Widerspruch gegen die Indexanpassung oder Kündigung der Wertanpassungsklausel drinnen, nutzen Sie ihn. Können Sie sich die Prämie nicht mehr leisten, prüfen Sie einen geänderten, die Prämie reduzierenden Deckungsumfang oder vereinbaren Sie einen Selbstbehalt (damit die Prämie sinkt). Manchmal hilft auch, die Bezahlung zu ändern, etwa von halbjährlicher auf monatliche – achten Sie da auf mögliche Zusatzspesen.

Tarif wechseln: Mitunter kann der Umstieg auf einen günstigeren Tarif oder einen anderen Versicherer eine Lösung sein. Vorsicht, bei Krankenzusatzversicherungen ist das ein Verlustgeschäft – daher nicht empfehlenswert. Denn beim Wechsel des Versicherers wird etwa ein neues, höheres Eintrittsalter für die Prämienberechnung herangezogen – höheres Alter bedeutet höhere Prämie! Bei Krankenversicherungen haben Sie ein gesetzliches Widerspruchsrecht gegen die Prämienerhöhung. In diesem Fall sagt das Gesetz, dass die Versicherungsleistungen angemessen reduziert werden.

13. Durchforsten Sie Ihr „Haushaltsbudget“:
Bringen Sie zunächst Ordnung in Ihre Finanzunterlagen! Danach sollten Sie sich fragen: Wie viel Geld geben Sie Monat für Monat fix aus? Wie viel bezahlen Sie für Miete, Gas und Strom, Heizung, Telefon, Kreditraten, Versicherungsprämien und Kfz-Ausgaben? Nutzen Sie z.B. diesen Haushaltsbudgetrechner: budgetrechner.at (schuldenberatung.at) 

14. Der AK-Bankenrechner hilft, die optimalen Bankprodukte zu finden. 

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