„Nein“-Sagen, ohne den Job zu riskieren
Oft gibt es gute Gründe für ein Nein zum Chef. Aber wann und wie können Sie Überstunden, Urlaubsvorschreibungen usw. mit Recht gefahrlos ablehnen?
Mit guter Planung können Sie Ihren Teil dazu beitragen, dass Ihr Gespräch mit dem Chef in Ihrem Sinne läuft.
Es sollte in Ihrem Betrieb nicht drunter und drüber gehen und Sie sollten möglichst ohne Störungen verhandeln können. Wenn Sie Ihren Chef um einen Termin bitten, geben Sie an, wie viel Zeit Sie brauchen.
Schreiben Sie auf, was Sie genau erreichen möchten. Dann formulieren Sie - für Sie persönlich als Kompromissvariante – ein Zwischenziel. Dann schreiben Sie, was gar nicht für Sie geht. Jetzt notieren Sie sich Ihre Argumente stichwortartig. Dazu gehört auch, dass Sie sich und damit auch Ihrem Chef oder der Chefin Ihren Wert für das Unternehmen deutlich machen. Was haben Sie im letzten Jahr (neu) geleistet? Wohin möchten Sie sich weiterentwickeln?
Es ist eher nicht zu erwarten, dass für Sie Verbesserungen drin sind, wenn Sie nie Forderungen stellen. Wenn Sie mehr Geld oder Vergünstigungen wollen: Fragen Sie vor Ihrem Gespräch Ihren Betriebsrat, was bei vergleichbaren Positionen üblich ist.
Sagen Sie: „Ich würde mir wünschen, dass Sie mir öfter sagen, ob ich meine Aufgaben gut erledige“ statt „Sie reden nicht mit mir“. Versuchen Sie umgekehrt, mit Kritik sachlich umzugehen. Aber zeigen Sie, wenn der Chef für Sie eine Grenze überschreitet. Etwa so: „Diese Bemerkung finde ich jetzt zu persönlich. Bitte formulieren Sie Ihre Kritik sachlich.“
Halten Sie Vereinbartes möglichst schriftlich fest. Schicken Sie am folgenden Tag ein persönliches E-Mail (nur an die Chefin) mit einer kurzen Zusammenfassung dessen, was Sie ausgemacht haben. Je weitreichender der Inhalt ist, desto formeller, etwa durch Einbindung der Personalabteilung. Bei (Ergänzungs-)Verträgen beraten Sie sich vor der Unterschrift mit Betriebsrat, Gewerkschaft oder der AK.
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