Ausstellung: (Ab)Stimmungsbilder
100 Jahre Kärntner Volksabstimmung gaben Gelegenheit, sich die Ereignisse rund um das Jahr 1920 sowie dessen Bedeutung für die Kärntner Geschichte in Erinnerung zu rufen und boten zugleich eine Chance, sich die Frage zu stellen, welche historischen Erkenntnisse in besonderem Maße für die Gegenwart relevant sind. Die Ausstellung „(Ab)Stimmungsbilder“ verfolgte drei wesentliche Zielsetzungen:
- Erstens wurde der Versuch unternommen, die Vielfalt der Hoffnungen, Ängste, Meinungen und Stimmungen im Vorfeld der Kärntner Volksabstimmung aus der Perspektive unterschiedlicher ProtagonistInnen zu rekonstruieren. Dieser Zugang sollte zeigen, dass die Debatte im Vorfeld des Plebiszits nicht ausschließlich von nationalen Motiven getragen wurde und dass dabei insbesondere die ArbeiterInnenbewegung einen wichtigen Beitrag zu den historischen Entwicklungen geleistet hat.
- Zweitens sollte die Ausstellung auf Basis der historischen Befunde dafür sensibilisieren, dass sich scheinbar einfache Entscheidungen bei näherer Betrachtung als überaus komplex erweisen. Daher wurden an geeigneter Stelle regelmäßig Verknüpfungen zur Gegenwart hergestellt, die letztendlich dazu anregen sollten, unsere persönlichen „(Ab)Stimmungsbilder“ zu reflektieren.
- Drittens wurden „(Ab)Stimmungsbilder“ auch im wörtlichen Sinn präsentiert. KünstlerInnen der VÖGB-Kunstwerkstätte haben sich der Thematik in kritischer Auseinandersetzung mit historischen Quellen und aus einer schöpferischen Perspektive genähert. Die Werke verweisen auf die verschiedenen Bedeutungsebenen, welche die Ereignisse rund um das Jahr 1920 gegenwärtig haben können.