27.10.2022

Equal-Pay-Day: Kärntens Frauen arbeiten ab 30. Oktober „gratis“

AK/41 – Ab Sonntag, dem 30. Oktober, arbeiten Kärntens Frauen für die kommenden 63 Tage quasi gratis. „Niedrigere Einstiegsgehälter, schlechtere Aufstiegschancen, Hürden bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die verstärkte Beschäftigung von Frauen in traditionellen Niedriglohnbranchen lassen die Einkommensschere bei Frau und Mann nicht schließen“, kritisiert AK-Präsident Günther Goach und fordert: „Es braucht ein gesellschaftliches Umdenken und politisches Handeln, um Frauen den Männern im Arbeitsleben und Alltag gleichzustellen!“

Am 30. Oktober ist in Kärnten der Equal-Pay-Day. Ab diesem Tag, bis zum Jahresende, arbeiten vollzeitbeschäftigte Frauen statistisch gesehen gratis. Denn: Heimische Arbeitnehmerinnen verdienen auf das Gesamtjahr gesehen um fast 9.200 Euro – das sind rund 17 Prozent – weniger als ihre männlichen Kollegen.

„Ein Hauptgrund für diese massive Einkommensungerechtigkeit ist die Tatsache, dass Kinderbetreuung nach wie vor Frauensache ist“, kritisiert Michaela Eigner-Pichler, Leiterin des Referats Beruf, Familie und Gleichstellung in der AK Kärnten und betont: „Laut dem AK-Wiedereinstiegsmonitoring lässt sich jedenfalls ableiten: Je höher die Väterbeteiligung bei der Kinderbetreuung ist, desto früher und besser gelingt der Wiedereinstieg der Frauen. Hier braucht es endlich bessere Rahmenbedingungen und höhere finanzielle Anreize für Männer, beispielsweise beim Papamonat!“

Care-Arbeit darf nicht unbezahlt bleiben!

Aber es muss auch noch an weiteren Hebeln gedreht werden, damit wir in naher Zukunft den Equal-Pay-Day nicht mehr begehen müssen. „Der Zeitpunkt des Wiedereinstiegs, das Ausmaß der Arbeitszeit und der Verdienst sind maßgeblich von der Betreuungsinfrastruktur abhängig. Hier sind wir in Kärnten auf einem sehr guten Weg!“, so Goach, fügt jedoch hinzu: „Je besser ausgebaut die Infrastruktur – insbesonders die Kinderbetreuung – ist, desto schneller können sich Frauen wieder in den Arbeitsmarkt einfinden. Und je früher der Wiedereinstieg erfolgt, desto besser ist auch die Einkommensentwicklung.“ Care-Arbeit, dazu zählen Pflege, Kinderbildung, soziale Arbeit und vieles mehr, seien zudem ein wichtiger Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Sie müsse daher auch durch die öffentliche Hand langfristig und nachhaltig sichergestellt werden, fordert der AK-Präsident. Nur so können Frauen von unbezahlter Arbeit entlastet werden.

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