07.07.2022

AK-Goach warnt vor Senkung der Lohnnebenkosten

Eine Warnung vor einer weiteren Senkung der Lohnnebenkosten kommt von der Arbeiterkammer Kärnten. Entlastung für Unternehmer darf nicht auf dem Rücken der Arbeitnehmer passieren. Wertschöpfungsabgabe als Alternative.

Nach der für 2023 geplanten Senkung des AUVA-Beitrages und des Dienstgeberbeitrages zum Familienlastenausgleichsfonds warnt die AK Kärnten jetzt eindringlich vor weiteren Senkungen bei den Beiträgen der Arbeitgeber, den Lohnnebenkosten: „Diese bedeuten nichts anderes als eine Entlastung für Unternehmer, die aus der Tasche der arbeitenden Menschen bezahlt wird“, kritisiert AK-Präsident Günther Goach und fährt fort: „Es kann nicht sein, dass sich die Regierung verpackt als „Maßnahmen gegen die Teuerungen“ bei den Lohnnebenkosten bedient. Damit wird nur erreicht, dass sich die Menschen zusätzlich zu den steigenden Strom-, Miet-, Lebensmittel- und Spritkosten auch noch über ihre soziale Sicherheit Sorgen machen müssen!“ 

Schon der Begriff „Lohnnebenkosten“ sei laut Goach völlig unzutreffend: “Es geht hier nicht um Nebenkosten, sondern um grundlegende Beiträge, welche die Kernleistungen des Sozialstaats finanzieren. Damit sollen die größten Risiken des Lebens wie Krankheit, Arbeitslosigkeit, Alter und Unfall abgesichert werden!“ Des Weiteren werden unter Lohnnebenkosten auch der Lohn während des Urlaubs, der Feiertage und der Krankenstände, Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie Abfertigungen verstanden – Geld also, das direkt an Arbeitnehmer bezahlt wird. „Bei den Unternehmen führen diese Senkungen nur zu noch weiter steigenden Gewinnen für Arbeitnehmer drohen aufgrund der fehlenden Gelder in den Sozialtöpfen aber immer mehr Kürzungen bei den Leistungen aus der Sozialversicherung“, sagt der Präsident.  

Laut AK bedeutet eine Lohnnebenkostensenkung für die Arbeitnehmer unter anderem:

  • Weniger soziale Sicherheit: Selbstbehalte beim Arztbesuch, weniger Krankengeld, weniger Pension, schlechtere Unfallversorgung, weniger Arbeitslosengeld.
  • Weniger bezahlte Freizeit: Weniger Urlaub, weniger Feiertage, Arztbesuche und Behördengänge nicht mehr in der Dienstzeit, Abzug von Krankenstandstagen vom Urlaub.
  • Weniger Einkommen: Weniger Urlaubsgeld, weniger Weihnachtsgeld weniger Abfertigung. 

Wertschöpfungsabgabe als Alternative

„Eine weitere Senkung der Lohnnebenkosten ist volks- und betriebswirtschaftlich keineswegs notwendig. Sinnvoll und gerechter hingegen wäre es, wenn die Sozialbeiträge der Unternehmen nicht ausschließlich von den Löhnen und Gehältern, sondern von der gesamten Wertschöpfung eines Betriebes berechnet werden würden“, so Goach und betont: „Damit würden auch Unternehmen, die mit sehr wenig Personal sehr hohe Gewinne einfahren, zur Finanzierung des Sozialstaats beitragen.“

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