AK-Goach zu Arbeitsminister Kocher: „Teilzeitarbeit von Frauen nicht bestrafen!“
AK/13 – „Menschen Sozialleistungen zu streichen, die nicht Vollzeit arbeiten bzw. nicht arbeiten können, statt bessere Rahmenbedingungen – vor allem für Frauen – zu schaffen, wäre für Minister Kocher wohl der einfachere Weg“, so AK-Präsident Günther Goach und kritisiert: „Rund 80 Prozent der Teilzeitbeschäftigten sind Frauen. Für sie ist das ein Schlag ins Gesicht! Was sie brauchen, sind gute Arbeitsbedingungen, faire Bezahlung und das einhergehend mit gesicherten Kinderbetreuungsplätzen!“
„Wir haben übermorgen, am 16. Februar, den Equal-Pay-Day. Heißt, bis zu diesem Tag arbeiten Frauen in Österreich gratis. Und jetzt sollen sie auch noch weniger Sozialleistungen erhalten, weil sie nicht Vollzeit arbeiten?“, kritisiert Goach den Vorschlag Kochers, Teilzeitbeschäftigten weniger Sozialleistungen auszubezahlen.
„Rund 80 Prozent der Teilzeitbeschäftigten sind Frauen. Viele haben nicht einmal eine andere Wahl, weil es an ganztägigen Kinderbetreuungsplätzen mangelt oder weil sie für die unbezahlte Care-Arbeit – das Pflegen von Angehörigen, Kinderbetreuung, Haushalt – vorwiegend zuständig sind“, so Goach und fordert Minister Kocher dazu auf, sich stattdessen in der Bundesregierung für ganztägige kostenlose Kinderbildung und -betreuung einzusetzen und Reformen zu schaffen, die Arbeitsbedingungen für Frauen fairer gestalten.
„Um den steigenden Bedarf an Arbeitskräften zu decken, sind gute, gesunde Arbeitsbedingungen, faire Bezahlung, ein flächendeckender Ausbau der Kinderbetreuung und Qualifizierungsmaßnahmen wichtig!“, unterstreicht der AK-Präsident und setzt fort: „Bestrafen wir nicht in Zeiten der massiven Teuerung Frauen und damit auch ihre Kinder dafür, unbezahlte Betreuungsarbeit für die Gesellschaft zu leisten!“
Und den Pensionsantritt noch weiter zu erhöhen, sei laut Goach „indiskutabel“. „Die arbeitenden Menschen müssen zuerst einmal gesund ihr Regelpensionsalter erreichen können, allein dafür braucht es schon massive Verbesserungen“, so Goach abschließend.