Goach zu Bildungskarenzreform: Weiterbildungsgeld erhöhen, um mehr Menschen zu erreichen
Arbeitsminister Martin Kocher stellt die Reform der Bildungskarenz in Aussicht. AK-Präsident Günther Goach: „Die AK sieht die Bildungskarenz als probates Mittel, sich für den Arbeitsmarkt höher zu qualifizieren. Wir begrüßen daher jegliche Neuerung, sehen aber vor allem Handlungsbedarf beim Weiterbildungsgeld, dass derzeit nur 55 Prozent des letzten Nettogehaltes beträgt.“ Erhöhe man das Weiterbildungsgeld, könne man damit endlich auch verstärkt weniger qualifizierten Menschen die Leistbarkeit und somit die Chance zur Höherqualifizierung bieten. Zugangseinschränkungen erteilt die AK Kärnten ein klares NEIN.
Arbeitsminister Kocher drängt auf eine Reform der Bildungskarenz und reagiert damit auf eine Kritik des Rechnungshofes, wonach die Bildungskarenz eher von höher Qualifizierten und zunehmend von Frauen im Anschluss an die Karenz in Anspruch genommen wird. „Qualifizierung in Zeiten des Arbeitskräftemangels muss ohnehin schleunigst vorangetrieben und der breiten Masse der Menschen ermöglicht werden!“, unterstreicht Goach. „Vor allem für Menschen, die über eine geringere Ausbildung verfügen und damit finanziell in diesen ohnehin schwierigen Zeiten zu kämpfen haben, wäre damit geholfen“, gibt Goach zu bedenken.
„Wenn aber die Regierung will, dass sich auch weniger Qualifizierte für eine Bildungskarenz entscheiden, muss mit dem Weiterbildungsgeld ein Auskommen und Überleben gegeben sein. Mit 55 Prozent des letzten Nettogehalts ist dies jedoch vor allem bei Menschen mit niedrigem Einkommen unmöglich!“, so Goach und sieht die Erhöhung des Weiterbildungsgeldes als ersten Reformschritt.
Abzulehnen seien hingegen Einschränkungen, wie strengere Voraussetzung bei der Kursauswahl oder eine Erhöhung des Umfanges der Weiterbildung. AK-Direktorin Susanne Kißlinger: „Wir sehen in der Beratung, dass die Finanzierung der Weiterbildung an sich, insbesondere für wenig qualifizierte Frauen, bereits jetzt eine Hürde darstellt. Die Reform der Bildungskarenz darf nicht auf dem Rücken von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ausgetragen werden. Gelebte Bildungsförderung sieht anders aus und gehört für uns als AK zu einer Säule der modernen Gesellschaft, unabhängig von Bildungsgrad oder Einkommensschicht!“