Equal-Pay-Day: Gehaltskluft zwischen Frauen undMännern in Kärnten weiterhin eklatant. Ab 31. Oktober arbeiten Frauen in Kärnten unbezahlt.
Der Equal-Pay-Day, welcher heuer am 31. Oktober 2023 in Österreich rechnerisch staatfindet, symbolisiert die finanzielle Ungleichbehandlung von Männern und Frauen in Sachen Löhne und Gehälter. AK-Präsident Günther Goach fordert ein gesellschaftliches Umdenken sowie politische Taten, um Männer und Frauen endlich auch in dieser Frage gleichzustellen.
Über 60 Tage pro Jahr arbeiten Frauen im Durchschnitt unbezahlt. Die aktuelle Lohnlücke zwischen den Geschlechtern bleibt ein heißes Thema. Hürden in der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, speziell in der mangelnden Kinderbetreuung, zwingen viele Frauen in die Teilzeitfalle. Ebenso die verstärkte Beschäftigung von Frauen in Niedriglohnbranchen sowie nicht zuletzt mangelnde Aufstiegschancen für Frauen verursachen diese Lohn-Diskrepanz. In Kärnten verdienen Frauen 2023 im Durchschnitt um 16,9% weniger als Männer. Der EU-Durchschnitt liegt bei 12,7% und der Österreich Durchschnitt bei 18,8%. „Diese Lohnlücke zeigt nicht nur eine direkte finanzielle Benachteiligung von Frauen auf, sondern offenbart auch strukturelle Defizite in unserer Gesellschaft“, so AK-Präsident Günther Goach. „Es ist an der Zeit für ein gesellschaftliches Umdenken und ein entschiedenes politisches Handeln, um eine Gleichstellung von Frauen und Männern im Berufsalltag zu erzielen.“
Am 31. Oktober ist in Kärnten der Equal-Pay-Day. Ab diesem Tag, bis zum Jahresende, arbeiten vollzeitbeschäftigte Frauen statistisch gesehen gratis. Denn: Heimische Arbeitnehmerinnen verdienen auf das Gesamtjahr gesehen um grob 8.500 Euro bzw. rund 16,9% Prozent – weniger als ihre männlichen Kollegen.
Michaela Eigner-Pichler, Referatsleiterin für Beruf, Familie und Gleichstellung der AK Kärnten, kritisiert zudem die ungleiche Verteilung der Kinderbetreuungspflichten: „Die aktuelle Studienlage zeigt klar auf - eine gerechte Verteilung der Kinderbetreuung zwischen den Geschlechtern ist entscheidend für die Einkommensentwicklung und den beruflichen Wiedereinstieg von Frauen.“
Die AK Kärnten fordert:
- Verbesserung der Betreuungsinfrastruktur: Insbesondere im Bereich der Kleinkindbetreuung müssen Angebote ausgebaut werden, um Frauen einen früheren und besseren Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
- Förderung flexibler Arbeitsmodelle: Um Beruf und Familie besser vereinbaren zu können, sind Anpassungen in der Arbeitswelt notwendig.
- Transparenz der Gehaltsstrukturen: Um die Lohnunterschiede anzugehen, muss die Lohntransparenz in Unternehmen verstärkt werden.