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Der Vorsitzende der Metallarbeiter-Union und der Reichskommission der Freien Gewerkschaften war der erste AK Präsident in der Geschichte Österreichs. Die Funktion eines Präsidenten des Österreichischen Arbeiterkammertags gab es damals noch nicht, aber er repräsentierte auch damals schon im Auftrag aller Kammern die gesetzliche ArbeitnehmerInnenvertretung gegenüber der Bundesregierung. Dass die Arbeiterkammern trotz der immer stärkeren politischen Spannungen in der Ersten Republik bald eine geachtete Position erreichten, war nicht zuletzt seiner Initiative und umsichtigen Leitung zu verdanken.
Damals Zentralsekretär des Freien Gewerkschaftsverbands der sozialdemokratischen Gewerkschaft des Handels, Transport und Verkehrsarbeiter, wurde er 1929 zum Nachfolger von Franz Domes gewählt. Im Zentrum seiner Bemühungen stand der Kampf um die Demokratie und eine überparteiliche Gesprächsbasis im ArbeitnehmerInnen-Interesse. Anfang 1934 wurd er vom Dollfuß-Regime abgesetzt. Nach seiner Rückkehr aus dem Exil übernahm er 1956 die Funktion des Direktors der AK Wien und damit des politischen Leiters des AK Büros. Als Erster Sekretär wurde er 1948-1954 auch administrativer Leiter des Büros.
Der Zentralsekretär der Gewerkschaft der Lebens- und Genussmittelarbeiter und Generalsekretär des ÖGB war der erste AK Präsident der Zweiten Republik. In seiner Zeit lag der Schwerpunkt der AK-Arbeit darin, Nahrung und Kleidung für die ArbeitnehmerInnen aufzutreiben, die versuchten, die Betriebe wieder in Gang zu setzen.
1945-1948: Präsident der Arbeiterkammern für Wien, Niederösterreich und das Burgenland, 1948-1956: Präsident der AK Wien, 1946-1956: Präsident des Österreichischen Arbeiterkammertags. Als Vorsitzender des Untergrund-Gewerkschaftsbundes wurde er während der Ständestaat-Diktatur mehrmals verhaftet und dann von den Nationalsozialisten sieben Jahre lang im KZ Buchenwald inhaftiert. In seine Zeit fiel die erste AK-Wahl der Zweiten Republik. Er forcierte die Rückkehr von ExpertInnen aus dem Exil, weil er es für wichtig hielt, dass in der AK Menschen arbeiten, die "über den Tellerrand hinaus sehen".
Auch der spätere Vorsitzende der Gewerkschaft der Metall- und Bergarbeiter war als aktiver Antifaschist 1934-1945 ständig Verfolgungen ausgesetzt und unter den Nationalsozialisten mehrere Monate im KZ Buchenwald. Als Sozialminister bereitete er die Beschlussfassung des "Allgemeinen Sozialversicherungsgesetzes" vor, die 1955, kurz nach dem Staatsvertrag, stattfand.
Auch Karl Maisels Nachfolger kam aus der antifaschistischen Tradition. Wegen seiner Gesinnung stand er während der gesamten NS-Herrschaft als "politisch verdächtig" unter Meldepflicht bei der Gestapo. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Chemiearbeiter und führende Industrie-Experte des ÖGB setzte seine Fachkompetenz und sein Verhandlungsgeschick auch in der AK im Interesse der ArbeitnehmerInnen ein. Er übte auch wichtige Funktionen im Bereich der Verstaatlichten Industrie aus, zuletzt, bis Mai 1985, als Aufsichtsratsvorsitzender der ÖIAG.
Der Vorsitzende der Gewerkschaft Metall-Bergbau-Energie in Wien und spätere Vorsitzende des Hauptverbandes der Österreichischen Sozialversicherungsträger spielte als Vorsitzender des Kollektivverhandlungskomitees seiner Gewerkschaft eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Lohnpolitik. Sein besonderes Anliegen als AK Präsident war angesichts der neuen Anforderungen in der Wirtschaft das Durchsetzen einer Bildungspolitik, die soziale Hürden abbaut. Auch sein Bestreben, möglichst vielen Menschen Zugang zu Kultur zu ermöglichen, prägte die Aktivitäten seiner Präsidentschaft.
Der Leitende Sekretär in der Sektion Industrie der Gewerkschaft der Privatangestellten übte seine Funktion in einer Zeit aus, in der Angriffe auf die Arbeiterkammer an der Tagesordnung waren. In seine Ära fällt aber auch die Beschlussfassung eines neuen, fortschrittlichen AK-Gesetzes, das 1992 in Kraft trat und unter anderem den AK-Mitgliedern den Anspruch auf Rechtsschutz brachte und die Kooperation der AK mit dem ÖGB, den Gewerkschaften und den betrieblichen Interessensvertretungen verankerte.
Die Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten und des sozialpolitischen Ausschusses des Nationalrats war die erste Frau an der AK-Spitze. In der Zeit ihrer Präsidentschaft konnte die große Mitgliederbefragung die Akzeptanz der Institution Arbeiterkammer bestätigen und damit die damals massiven Angriffe gegen die AK einschränken. Von 1997 bis 2000 war Lore Hostasch Sozialministerin und damit die zweite Frau nach der christlichen Gewerkschafterin Grete Rehor in dieser Position. Seit 2003 ist sie Vorsitzende der Zentralen Kontrollkommission des ÖGB und seit Juli 2007 Vorsitzende der Regierungssachverständigengruppe für Fragen der Demographie der Europäischen-Kommission in Brüssel.
Der Nationalökonom war als Leitender Sekretär des ÖGB zehn Jahre lang im Gewerkschaftsbund für Grundsatzfragen und Finanzen zuständig. Als AK Präsident nahm er von Anfang an eine klare Haltung gegen neoliberale Politik ein und hielt es gleichzeitig angesichts eines verschärften sozialen Klimas für notwendig, den Ausbau der persönlichen Hilfestellung für ArbeitnehmerInnen voranzutreiben. Nicht erst seit der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise tritt er für eine gerechtere Steuerpolitik und eine Neugestaltung und Regulierung der Finanzmärkte ein.
Rudi Kaske engagierte sich bereits in jungen Jahren in der ArbeitnehmerInnenvertretung – der gelernte Koch war 1973/74 einer der ersten Jugendvertrauensräte in Österreich. In der Gewerkschaft Hotel, Gastgewerbe, Persönlicher Dienst (HGPD) wurde er nach verschiedenen Stationen 1995 zum Vorsitzenden gewählt. Rudi Kaske war 2006-2012 Vorsitzender der Gewerkschaft vida, die aus dem Zusammenschluss der HGPD mit der Gewerkschaft der Eisenbahner und der Gewerkschaft Handel, Transport, Verkehr entstanden ist. In der AK Wien war Kaske bereits seit 1989 Kammerrat und seit Oktober 2012 Vizepräsident.
Renate Anderl, geboren am 5. September 1962, engagiert sich ihr Berufsleben lang in der Gewerkschaft und der Arbeiterkammer. 2003 absolvierte sie die Betriebsräteakademie in Wien, war von 2008 bis 2014 Bundesfrauenvorsitzende und stv. Bundesvorsitzende der Produktionsgewerkschaft PRO-GE. Ab September 2014 war sie Geschäftsführende Bundesfrauenvorsitzende und Vizepräsidentin des ÖGB. Von Nov. 2015 bis Mai 2018 war Anderl auch Mitglied des Bundesrates. In der AK Wien war Anderl bereits seit 2008 Kammerrätin und von 2013 bis 2014 Vizepräsidentin. Seit 2013 ist Anderl Mitglied im Vorstand der AK Wien sowie der Bundesarbeitskammer. Seit April 2018 ist Renate Anderl Präsidentin der AK Wien und der Bundesarbeitskammer.
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